Zu den wichtigsten Aufgaben eines Softwarearchitekten gehören der Entwurf und die Dokumentation der Softwarearchitektur eines Systems. Gemäß geläufigen Definitionen manifestiert eine Softwarearchitektur die grundlegenden Entwurfsentscheidungen für ein System und legt seine „fundamentalen Strukturen“ fest. Ein wichtiges Mittel zur stakeholdergerechten Dokumentation und Darstellung einer Softwarearchitektur ist eine angemessene graphische Visualisierung der Architektur, sei es durch „White-Board-Skizzen“ oder durch Diagramme einer geeigneten Modellierungssprache wie z.B. UML.
Vor der Frage nach der geeigneten Visualisierung steht die Frage nach dem darzustellenden Inhalt und des Abstraktionsniveaus, das eine Softwarearchitektur als Sicht auf ein System besitzen soll: Ist eine Architektur lediglich eine graphische, von einigen Details abstrahierende Repräsentation des Codes? Oder muss eine Architekturbeschreibung abstraktere Konzepte dokumentieren? Wie unterscheidet sich das Abstraktionsniveau einer Softwarearchitektur von dem eines detaillierten Designs?
Darauf aufbauend stellt sich die Frage, wie Softwarearchitekturen sinnvoll und angemessen visualisiert werden können, um auf angemessenem Abstraktionsniveau das System zu dokumentieren, und welche Techniken/Darstellungsformen für welchen Einsatzzweck zur Dokumentation hilfreich sind.
Ziel dieses Workshops ist, Softwarearchitekten und –entwickler aus Forschung und Praxis zusammen zu bringen, um aktuelle Probleme und Ansätze aus den Bereichen Abstraktion durch Softwarearchitektur sowie Visualisierung von Architekturen zu diskutieren.