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Master's Thesis Bernhard Waltl (MCTS)

Last modified Apr 30, 2015
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Die Theorie über nicht-lineare komplexe Systeme hat sich in den letzten Jahren über diverse wissenschaftlichen Disziplinen hinweg als eine Methode etabliert, die über eine hohe Problemlösungskapazität verfügt. Dies gilt in den Ingenieur- und Technikwissenschaften, aber auch in den Naturwissenschaften und nicht zuletzt auch in den Geisteswissenschaften. Die moderne Sichtweise wird dadurch gekennzeichnet, dass man die nicht-lineare und komplexe Natur unterschiedlichster Systeme erkannt hat, und diese auf technische, ökologische, soziale, ökonomische aber auch politische Probleme mit Erfolg anwenden kann.

Worin besteht die Komplexität? Wie kann man sie erfolgreich modellieren? Lässt sich Komplexität reduzieren? Kann man es sich in Zukunft leisten, Entscheidungen in Systemen und Modellen zu treffen, in denen zuvor eine Komplexitätsreduktion stattgefunden hat? Dies ist nur ein Auszug aus möglichen Fragestellungen, die im Rahmen dieser Arbeit behandelt werden sollen.

Die Arbeit versucht einen systematisierten Zugang zu Komplexität und die eng damit verbundenen Begriffe zu schaffen. Dabei wird zu Beginn ein besonderes Augenmerk auf eine Betrachtung der Geschichte und des Werdegangs von Begriffen und dem Verständnis von komplexen Systemen gelegt. Es werden bedeutende Vertreter unterschiedlicher Disziplinen betrachtet, die die Komplexitätsforschung maßgeblich mitgeprägt haben. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird dann das Verständnis von Komplexität in unterschiedlichen Disziplinen ergründet. Insbesondere soziale Systeme, die Evolution, das Gehirn und ökologisches Systeme. An dieser Stelle wird es auch notwendig sein, den Modellbegriff an sich und die dazugehörende Theorie näher zu betrachten. Komplexität ist ein Phänomen das auch in der Informatik wohlbekannt ist. Dazu wird ebenfalls Stellung genommen. Es wird jedoch weniger der Laufzeit- und Speicherbedarf von Algorithmen untersucht, sondern vielmehr die Modellierung und Beschreibung von Software Architekturen und Architekturlandschaften. Damit ist dann der Weg vorbereitet um soziotechnische Systeme - also Mengen die als ein organisiertes Zusammenspiel von Menschen und Technologien strukturiert sind - zu betrachten. Um diese soziotechnischen Systeme existieren spannende Fragen, die Individuen, Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt gleichermaßen stark berühren. Zur Veranschaulichung seien hier nur beispielhaft Begriffe wie Energiesysteme, Facebook, aber auch Großbaustellen, wie Flughäfen und Bahnhöfe, genannt.

In der Arbeit wird ein Versuch unternommen, das weite Forschungsfeld "Komplexität" zu erfassen und systematisch aufzuarbeiten. Komplexität ist also nicht nur ein Schlagwort für Medien oder eine Metapher für zukünftige Forschungsfragen, sondern vielmehr eine Herausforderung, die es zu verstehen und bewältigen gilt.

Files and Subpages

Name Type Size Last Modification Last Editor
Antrittsvortrag.pdf 358 KB 09.08.2013
MA_Philosophie_WaltlBernhard.pdf 2,91 MB 06.12.2013
Vortrag_MT_MCTS.pdf 342 KB 28.10.2014