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Master Thesis Florian Mittrücker

Last modified May 24, 2020
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Mit zunehmenden Anforderungen hinsichtlich Offenheit und Flexibilität industrieller Softwaresysteme steigt auch die Komplexität der korrespondierenden Software- und IT-Architekturen. Nicht zuletzt dadurch steigen auch die Herausforderungen an die tägliche Arbeit von Softwarearchitekten, da architekturelle Fehler in einem frühen Projektstadium umfangreiche Überarbeitungen des Systems zu einem späteren Zeitpunkt notwendig machen können. Zur Verbesserung der Entscheidungsfindung wurden im wissenschaftlichen Bereich daher eine Reihe an Methoden und ­-tools zum Architekturmanagement entwickelt, die sich immer stärker in der täglichen Arbeit durchsetzen.

Zur Dissemination dieser Methoden und Tools in den Entwicklungsteams wurde bisher vor allem auf formale Weiterbildungsmaßnahmen gesetzt (z.B. Ausbildungs- und Zertifizierungsprogramme wie iSAQB oder (S)SWA). Diese Maßnahmen haben jedoch den Nachteil, dass sie nur einen limitierten Teil an Mitarbeitern erreichen und diese auch nur zum Zeitpunkt der Weiterbildungsmaßnahme. Um dieses Problem zu adressieren, werden zunehmend Systeme zum Architektur-Wissensmanagement eingesetzt (vgl. [1]). Wissensmanagementsysteme haben den Vorteil, dass sie speziell auf die Bedürfnisse eines Unternehmens abgestimmt werden können und dass sie - im Gegensatz zu einer einmaligen Weiterbildungsmaßnahme - stetig aktuell gehalten werden können. Umgekehrt haben sie jedoch den Nachteil „passiv“ zu sein, d.h. keine aktive Rolle in der Entscheidungsfindung zu spielen. In der täglichen Arbeit bedeutet dies, dass die Softwarearchitekten das Wissensmanagementsystem nur lesend nutzen können und keine aktive Unterstützung, z.B. in Form von Methodenvorschlägen erhalten.

Innerhalb der Siemens AG wird derzeit ein zentrales System zum Architektur-Wissensmanagement aufgebaut. Um die Arbeit der Softwarearchitekten noch besser zu unterstützen, soll dieses System zukünftig auch aktiv Vorschläge für relevante Architekturmethoden einbringen. Zur Berechnung dieser Vorschläge können neben statischem Lehrbuchwissen auch Informationen zum Vorgehen aus vorherigen Projekten verwendet werden.

Konkret soll die Arbeit folgende Ergebnisse liefern:

  • Literaturanalyse zu Empfehlungssystemen im Allgemeinen sowie für Softwarearchitekturmethoden im Speziellen
  • Identifikation einer geeigneten Methode zur Empfehlung von Architekturmethoden
  • Definition eines Konzepts zur Instanziierung der Methode sowie prototypische Realisierung
  • Qualitative Evaluation der Methode anhand eines konkreten Projekts

Literatur

[1]   Babar et al. (2009): Software Architecture Knowledge Management – Theory and Practice. Springer, Berlin, Heidelberg

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