Das Lösen komplexer Probleme ist Teil vieler Projekte von Wissensarbeitern. Dabei ist nicht nur fachspezifisches Wissen sondern auch Kreativität gefordert. Durch Bearbeitung in Gruppenarbeit versucht man diese Anforderungen zu erfüllen. Zudem erfordern heutige Organisationsstrukturen die Zusammenarbeit in sowohl räumlich als auch zeitlich verteilten Teams.
Mit Hilfe der Morphologischen Analyse (MA) können komplexe Probleme strukturiert und systematisch potenzielle Lösungen gefunden und bewertet werden. Die Methode der MA kann in drei Phasen unterteilt werden: (1) Analyse des Problems, (2) Konsistenzbewertung verschiedener Lösungsansätze und (3) Untersuchung möglicher Lösungskonfigurationen. Die Durchführung erfolgt meist in Gruppenarbeit.
Bestehende Softwaretools unterstützen die Nutzer dabei hauptsächlich bei der Konsistenzberechnung und durch Visualisierung der Kompatibilität verschiedener Lösungsansätze. Kollaboration und die Arbeit in verteilten Teams werden jedoch nicht unterstützt.
Im Fokus dieser Arbeit stehen die Gestaltungsmöglichkeiten der Analysephase. In dieser Phase wird das Ausgangsproblem in Teilprobleme zerlegt. Für diese Teilprobleme werden jeweils Lösungen erarbeitet. Das Ergebnis dieses Prozesses ist eine sogenannte morphologische Matrix . Das Vorgehen dient zum einem dem gemeinsamen Problemverständnis und zum anderen der Erarbeitung eines Lösungsraumes. Die Bearbeitung dieser Phase in Gruppenarbeit geht oft einher mit einigen Prozessverlusten, wie z.B. „Free Riding“, "Evaluation Apprehension" oder „Production Blocking“ (Diehl and Stroebe 1987). Allerdings können - vor allem im Hinblick auf die geforderte Kreativarbeit - Prozessgewinne auch zur Steigerung der Gruppenleistung führen.
Ziel der Arbeit ist der Entwurf eines erweiterten Prozessmodells für die Morphologische Analyse, welches durch Kombination von Einzel- und Gruppenarbeit potenzielle Prozessverluste vermeidet und Prozessgewinne fördert. Eine prototypische Implementierung als Webapplikation soll die kollaborative Nutzung sowie Zusammenarbeit verteilter Teams ermöglichen und eine empirische Evaluation ermöglichen.
Im Rahmen dieser Arbeit sollen folgende Forschungsfragen beantwortet werden:
Camacho, L.M. and P.B. Paulus, "The role of social anxiousness in group brainstorming", Journal of Personality and Social Psychology, 68(6), 1995, pp. 1071–1080.
Dennis, A.R. and B.A. Reinicke, "Beta Versus VHS and the Acceptance of Electronic Brainstorming Technology", MIS Quarterly, 28(1), 2004, pp. 1–20.
Dennis, A.R. and M.L. Williams, "Electronic Brain-storming: Theory, Research, and Future Directions", in Group creativity: Innovation through collaboration, P.B. Paulus and B.A. Nijstad, Editors. 2003. Oxford University Press: New York.
Diehl, M. and W. Stroebe, "Productivity loss in brain-storming groups: Toward the solution of a riddle", Journal of Personality and Social Psychology, 53(3), 1987, pp. 497–509.
Diehl, M. and W. Stroebe, "Productivity loss in idea-generating groups: Tracking down the blocking effect", Journal of Personality and Social Psychology, 61(3), 1991, pp. 392–403.
Goldberg, L.R., "The development of markers for the Big-Five factor structure", Psychological Assessment, 4(1), 1992, pp. 26–42.
Karau, S.J. and K.D. Williams, "Social loafing: A meta-analytic review and theoretical integration", Journal of Personality and Social Psychology, 65(4), 1993, pp. 681–706.
Name | Type | Size | Last Modification | Last Editor |
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Final_Presentation_Schermuly.pdf | 1,28 MB | 11.01.2016 | ||
Schermuly_KickOff.pdf | 1,27 MB | 07.12.2015 | ||
Schermuly_Thesis.pdf | 11,21 MB | 14.12.2015 |